Christina ist das Herz von Obuntu

Was ein selbstbestimmtes Leben ist, weiß Christina Kemiti Kabigiza. Sie hatte das Glück, in ihrer Jugend eine gute Ausbildung zu genießen.
Nach einem Diplom in Landwirtschaft und Ernährung entschied Christina sich für einen Bachelor-Studiengang Gemeindeentwicklung an der Daystar-Universität in Nairobi, Kenia. Dabei blieb es nicht: Christina zog es in die USA. Dort absolvierte sie ihr Masterstudium Theologie und Gemeindeentwicklung am Wartburg Theological Seminary in Dubuque IOWA.
Zurück in Tansania arbeitete Christina als Sozialarbeiterin in staatlichen und kirchlichen Einrichtungen sowie als Studienberaterin an der Catholic University of Health and Allied Sciences in Bugando. In diesem Umfeld begegnete Christina, selbst Mutter von vier Kindern, jungen Frauen, die ungewollt schwanger wurden. „Das hat mich oft schockiert“, sagt die 63-jährige. „Häufig sind diese Frauen fast noch Kinder. Sie werden von der Schule verwiesen oder brechen ihr Studium ab. Unterstützung finden sie kaum – weder von der eigenen Familie noch von staatlichen Stellen. Sie haben kein Einkommen für sich und ihre Kinder. Sie sind sozial ausgegrenzt.“
Als Rentnerin setzt sich Christina Kemiti Kabigiza ehrenamtlich für die Beratung und soziale Unterstützung dieser jungen Mütter ein. Sie ist Gründungsmitglied von Obuntu. „Es macht mich froh zu sehen, wie erfolgreich das Obuntu-Programm ist. Wenn die Teilnehmerinnen ihr Leben selbst in die Hand nehmen, motiviert mich das täglich neu.“
Christina ist das Herz von Obuntu in Bukoba, denn sie ist dort der Dreh- und Angelpunkt der Organisation. Mit einem kleinen ehrenamtlichen Team nimmt sie Kontakt zu den Frauen auf, organisiert Workshops, wählt die Teilnehmerinnen aus und vermittelt Ausbildungsplätze.
„Das Ziel, die Ausgrenzung von jungen ledigen Müttern zu überwinden und ein gesellschaftliches Umdenken anzustoßen, treibt mich an. Ich bin froh, nach meiner Pensionierung eine so sinnvolle und erfüllende Aufgabe zu haben.“
Christina Kemiti Kabigiza lebt in Bukoba.
Liebe Freundinnen und Freunde von Obuntu, wir freuen uns, Ihnen tolle Neuigkeiten aus Bukoba zu berichten: Das Obuntu-Ausbildungsprojekt geht weiter und wir haben bereits viele Erfolge zu verzeichnen. Wir danken Ihnen herzlich für Ihre kontinuierliche Unterstützung! Im letzten Jahr konnten wir sechs Frauen auf ihrem Weg zu einem Beruf begleiten, darunter Schneiderinnen, Büro-Managerinnen, Friseurinnen, Erzieherinnen und Hotelfachkräfte. Diese Erfolgsgeschichten erfüllen uns mit Stolz und zeigen, wie wichtig unsere Arbeit ist.

Wir freuen uns sehr, dass sich die Neustädter Marien-Kirchengemeinde in Bielefeld als neues Spendenprojekt für unser Obuntu-Programm entschieden hat. Vor allem bei den Mini-Maxi-Gottesdiensten, bei Taufen und Trauungen soll in Zukunft für unsere Arbeit in Bukoba gesammelt werden. Wir sind allen Engagierten der Neustädter Marien-Gemeinde sehr dankbar für ihre Unterstützung. In dem folgenden Dokument stellen wir unser Projekt vor – gern kann es in Bielefeld und darüber hinaus als Aushang genutzt werden.